Am Dienstag schwächte sich der Euro gegenüber dem Schweizer Franken ab. Derzeit wird das Währungspaar EUR/CHF um 0,9330 gehandelt, nachdem es sich leicht von der oberen Grenze seiner mehrtägigen Spanne zurückgezogen hat und der Tag größtenteils ohne größere Veränderungen infolge der neutralen Marktreaktion auf die vorläufigen Inflationsdaten der Eurozone geblieben ist.
Die jüngsten Statistiken der Eurozone zeigten ein gemischtes, aber relativ stabiles Bild des Preiswachstums im November. Der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) stieg um 2,2% im Vergleich zum Vorjahr — ein wenig über den Analystenerwartungen (2,1%) und unverändert gegenüber Oktober. Der Kern-HVPI stieg um 2,4% im Vorjahresvergleich — etwas unter der Prognose von 2,5% und ebenfalls unverändert gegenüber Oktober.
Auf monatlicher Basis fiel der Kern-HVPI im November um 0,5%, was den Anstieg von 0,3% aus dem Oktober ausgleicht. Der allgemeine HVPI ging im November um 0,3% zurück, verglichen mit einem Anstieg von 0,2% im Oktober.
Diese Zahlen unterstützen die Entscheidung der Europäischen Zentralbank (EZB), ihre aktuelle Politik beizubehalten, und verstärken die Markterwartungen, dass die Zinssätze angesichts einer leicht über dem Ziel von 2% liegenden Inflation unverändert bleiben werden.
Da die EZB nicht in Eile ist, ihre Geldpolitik anzupassen, sollten Investoren die bevorstehende EZB-Entscheidung am 18. Dezember im Auge behalten.
In dieser Richtung äußerte sich auch EZB-Ratsmitglied Joachim Nagel in einem Interview mit dem Stern-Magazin am Dienstag, dass die Eurozone ihr Inflationsziel „fast erreicht“ habe und das Preisniveau in den kommenden Monaten um diese Marke schwanken werde.
Trotz dieser Nachrichten zeigt das Währungspaar EUR/CHF eine geringe Bewegung, was auf die Vorsicht der Händler vor der Veröffentlichung der Schweizer Inflationsdaten am Mittwoch hindeutet. Ökonomen prognostizieren, dass der Verbraucherpreisindex der Schweiz im November um 0,1% im Monatsvergleich fallen wird, nach einem Rückgang von 0,3% im Oktober, während die Jahresrate voraussichtlich bei 0,1% bleiben wird.
Diese Daten werden wahrscheinlich die Markterwartungen im Hinblick auf die Prognosen der Schweizerischen Nationalbank vor ihrer nächsten Zinsentscheidung am 11. Dezember beeinflussen. Insgesamt erwarten Analysten, dass der Zinssatz bei 0% bleiben wird.
Jüngste Kommentare des Vorsitzenden der Schweizerischen Nationalbank, Martin Schlegel, bestätigten, dass die Wahrscheinlichkeit einer Rückkehr zu negativen Zinssätzen hoch bleibt. Vorstandsmitglied Petra Tschudin bemerkte ebenfalls, dass die Inflation in den kommenden Quartalen leicht steigen wird.
Aus technischer Sicht sind die Oszillatoren auf dem Tages-Chart positiv und bestätigen eine bullische Tendenz. Die Preise liegen zudem über der 100-Tage-SMA und versuchen, den Widerstand bei 0,9350 zu durchbrechen; ein Ausbruch über dieses Niveau würde die 200-Tage-SMA in den Fokus rücken. Unter der 100-Tage-SMA-Unterstützung findet das Paar zusätzliche Unterstützung bei der 9-Tage-EMA, dann bei der 14-Tage-EMA vor dem runden Level von 0,9300. Ein Rückgang unter die 20-Tage-SMA würde auf nachlassende Dynamik für die Bullen hindeuten.
QUICK LINKS