EUR/USD

Gestern befeuerten die US-Einzelhandelsumsätze die Stärke des Dollars. Die Einzelhandelsumsätze stiegen im März saisonbereinigt um 0,7% gegenüber einer Prognose von 0,4%, und die Februar-Zahl wurde nach oben korrigiert auf 0,9%. Die Federal Reserve von Atlanta erhöhte ihre Schätzung für das annualisierte Wachstum des BIP im ersten Quartal von 2,4% auf 2,8%. Es wird sogar spekuliert, dass die Fed in diesem Jahr die Zinssätze überhaupt nicht senken wird. Der Dollar stieg um 0,24%, während der S&P 500 dem Druck nicht standhalten konnte und um 1,20% fiel. Unserer Meinung nach war dies das Hauptereignis des Tages, das deutlich die Flucht der Anleger vor Risiken zeigte. Die Anleiherenditen stiegen jedoch an, doch dies ist ein vorübergehendes Phänomen - heute emittiert das Finanzministerium Anleihen im Wert von 46 Milliarden US-Dollar, morgen 13 Milliarden US-Dollar in 20-jährigen Anleihen und übermorgen 23 Milliarden US-Dollar in 5-jährigen Anleihen, wodurch institutionelle Anleger ihre Risikoaversion weiter verstärken werden. Darüber hinaus startet das US-Finanzministerium Operation Twist, eine nicht direkt angekündigte Operation, bei der kurzfristige Schulden in langfristige Schulden umgewandelt werden, wie es bereits in der Post-Krisen-Zeit seit 2011 der Fall war. Das Problem dabei ist, dass solche Operationen die Inflation erhöhen, was bedeutet, dass es eine ernsthafte Grundlage für die Annahme gibt, dass die Fed die Zinsen erst nächstes Jahr senken wird.

Das Währungspaar EUR/USD hat sich unterhalb der Spanne von 1,0636/56 eingependelt und nähert sich dem Zielniveau von 1,0567. Ein Überwinden dieses Levels eröffnet das Ziel von 1,0520. Die Signallinie des Marlin-Oszillators im Tageschart hat sein eigenes absteigendes Kanal verlassen, indem sie nach unten bewegt und sich darauf vorbereitet, die überverkaufte Zone zu betreten. Möglicherweise wird eine Korrektur ab dem Niveau von 1,0520 beginnen.

Auf dem 4-Stunden-Chart fällt der Preis stetig unter die Indikatorlinien, während der Marlin-Oszillator im Widerspruch zu den Kursen steigt. Der Preis wird voraussichtlich bis zum Abend eine Pause einlegen, bevor US-Daten veröffentlicht werden. Es wird erwartet, dass die Wohnungsbaubeginne im März leicht zurückgehen, aber die Industrieproduktion um 0,4% steigen könnte. Insgesamt sind die Prognosen optimistisch, und wir erwarten, dass der Euro Unterstützung am nächsten Niveau von 1,0567 finden wird.