Ölpreise weisen heute Morgen ein mäßiges Wachstum auf.
Die Terminkontrakte auf die Nordsee-Sorte Brent zur Lieferung im Juli sind um 0,23 % auf 66,81 Dollar pro Fass angestiegen. Die WTI-Futures zur Lieferung im Juli sind um 0,36 % teurer geworden und haben die Marke von 63,58 Dollar pro Barrel erreicht. Die WTI-Futures für Juni sind um 0,58 % auf 63,73 Dollar pro Barrel gewachsen.
Die Befürchtungen über die Corona-Lage in einigen Regionen Asiens halten die Preise des schwarzen Goldes heute in Grenzen. Außerdem versuchen die Marktteilnehmer, die Bedeutung potenziell größerer Lieferungen aus Iran zu bewerten, falls eine Vereinbarung mit den Vereinigten Staaten zustandekommt.
Was die Aussichten auf das zweite Halbjahr betrifft, so sind die Analysten ziemlich optimistisch und prognostizieren, dass Brennt im Schnitt 70 Dollar pro Barrel kosten dürfte.
Doch am Mittwoch haben die Notierungen Dreiwochentiefs erreicht. Die WTI-Futures zur Lieferung im Juni haben sich um 3,3 % auf 63,36 Dollar pro Fass verbilligt. Die Brent-Terminkontrakte zur Lieferung im Juli haben 3 % an Wert verloren und kosteten 66,66 Dollar pro Barrel.
Der wichtigste Faktor, der zum Rückgang geführt hat, ist die epidemiologische Situation in Indien, dem drittgrößten Ölverbraucher der Welt. Das Virus greift unkontrolliert um sich, was die Nachfrage nach Energieträgern spürbar mindert. Die Experten befürchten, die Pandemie dürfte die Wirtschaft lahmlegen, wie es in den USA der Fall war. Die Nachfrage nach Rohöl könnte dabei beträchtlich fallen.
Nicht in geringerem Maß wie Indien interessieren die Investoren die Verhandlungen mit Iran. In nächster Zukunft dürfte das Weiße Haus die Gespräche über das Atomabkommen wieder aufnehmen und die Sanktionen gegen das nahöstliche Land mildern. In diesem Fall würde Teheran seine Exporte stark steigern.
Die US-Energiebehörde hat indessen mitgeteilt, dass sich die Lagerbestände des schwarzen Goldes im Land vorige Woche um 1,3 Mio. Barrel erhöht haben. Die Analysten gingen hingegen vom Rückgang um durchschnittlich 2,9 Mio. Barrel aus. Nach Angaben vom API, die am Dienstag veröffentlicht wurden, sind die Öllagerbestände um 0,6 Mio. Barrel gewachsen.
Die Benzinreserven sind um 2 Mio. Barrel geschrumpft. Die von Destillaten sind um 2,3 Mio. Barrel gesunken. Prognostiziert wurde der Anstieg der Benzinbestände um 0,6 Mio. Barrel und die Verringerung deren von Destillaten um 0,2 Mio. Barrel.
Die Gesamtlieferungen von Benzin betrugen vergangene Woche 9.224 Mio. Barrel pro Tag, der höchste Wert seit März 2020. Analysten halten es für gutes Zeichen der Nachfrageerholung.
Nach Ansicht der Experten hat der Ölmarkt diese Woche auf positive Nachrichten fast nicht reagiert und sich nur auf die Fortschritte bei den Verhandlungen über das iranische Atomprogramm konzentriert.
Seit Beginn 2021 wachsen die Preise der Rohstoffe angesichts der steigenden Nachfrage, während das Angebot begrenzt ist. Aber nun beginnen die Notierungen einiger Rohstoffe allmählich zu sinken. Die Terminkontrakte auf Holz gehen beispielsweise seit sieben Handelssessionen zurück.
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