Am Donnerstag fallen die Ölpreise deutlich, während noch gestern der Höchststand seit März erreicht wurde. Analysten erklären eine Euphorie am Mittwoch durch optimistische Nachfrageprognosen im zweiten Halbjahr und eine günstige Statistik aus den Vereinigten Staaten.

Heute Morgen sind die Terminkontrakte auf Brent zur Lieferung im Juli an der Londoner Börse ICE Futures um 1 % auf 68,64 Dollar pro Barrel gesunken. Am Mittwoch haben diese Kontrakte 1,1 % an Wert gewonnen und die Marke von 69,32 Dollar pro Fass erreicht.

Die WTI-Futures zur Lieferung im Juni sind an der New Yorker Warenbörse NYMEX um 1,06 % auf 65,38 Dollar pro Barrel zurückgegangen. Am Tag zuvor sind diese Kontrakte um 1,2 % teurer geworden und kosteten 66,08 Dollar pro Fass.

Die Internationale Energieagentur geht davon aus, dass der Verbrauch des schwarzen Goldes dieses Jahr weltweit um 5,4 Mio. Barrel pro Tag steigen wird, 270.000 weniger, als im vorherigen Bericht prognostiziert wurde.

Etwas früher ließ die Opec ihre Einschätzung des Verbrauchs für 2020 und Prognosen für 2021 in ihrem monatlichen Bericht unverändert. Demgemäß soll die Nachfrage in diesem Jahr um 6 Mio. auf 96,5 Mio. Barrel pro Tag wachsen.

Lagerbestände von Rohöl in den USA sind vergangene Woche um 427.000 Barrel gesunken, die von Benzin sind hingegen um 378.000 Barrel gestiegen. Was Öldestillaten betrifft, so sind die Lagerbestände um 1,73 Mio. Barrel geschrumpft.

Im Mittelpunkt für Marktteilnehmer stehen nach wie vor die Entwicklungen rund um das Unternehmen Colonial Pipeline Co, den wichtigsten Lieferanten von Benzin, Dieselkraftstoff und Flugzeugtreibstoffe an die Ostküste Amerikas. Die Leitung der Pipeline, die Ende vergangene Woche wegen eines Cyberangriffes fast zum Erliegen kam, hat jüngst mitgeteilt, dass der Betrieb der Anlage schrittweise wieder aufgenommen wurde. Laut Vertretern der Gesellschaft soll das Rohrnetz bis Ende dieser Woche wieder normal funktionieren.